Donnerstag, 12. Juli 2007

Ulle, der "rasende" Reporter?

Es wurde wie die Kuh durch’s Dorf getrieben, das Interview mit Jan Ullrich in der französischen Sportzeitschrift L’Equipe vom vergangenen Dienstag. Den ganzen Tag über wurde daraus zitiert: Angefangen beim ARD-Morgenmagazin, über Hörfunk, bis hin zu den Spätausgaben diverser Fernsehnachrichten. Doch sind die schweren Vorwürfe Ullrichs gegenüber seinen ehemaligen Kollegen Erik Zabel und Jens Rolf Aldag jemals in dieser Form von ihm geäußert worden? Wenn man der Stellungnahme Jan Ullrichs auf seiner Homepage Glauben schenken mag, dann muss dies bezweifelt werden. Grund: Ein Übersetzungsfehler. „Leider ist bei der Übersetzung ins französische eines meiner Zitate falsch ausgelegt worden“, schreibt der Tour de France-Gewinner aus dem Jahr 1997. So habe er nicht gesagt, dass er niemandem etwas schuldig sei und genug Geld habe, um gut bis ans Ende seiner Tage Leben zu können, sondern lediglich seine Unabhängigkeit von Sponsoren, Medien und Verbänden geäußert. Von Geld oder dass er genug davon habe, wäre nie die Rede gewesen.
So weit, so gut. Nichts neues, diese verwirrenden Stellungnahmen in Zeiten von 'Geständnisflut' und Doping-Verdächtigungen. Auch nicht neu sind Jan Ullrichs Bekundungen einer beabsichtigten ausführlichen Stellungnahme zum 'Doping-Eklat' im Radsport. Und wenn er während den langen Liveübertragungen der Tour de France, die er inzwischen von der Couch verfolgt – ist ja auch um einiges gemütlicher, als im Sattel sitzend und im Wiegeschritt tretend –, noch Zeit für andere Dinge findet, dann kann er dieser Bekundung sehr bald Folge leisten. Wie? Ganz einfach. Er muss lediglich zum Telefonhörer greifen, die Nummer der Sportredaktion der Frankfurter Rundschau wählen und das exklusive Jobangebot der FR annehmen. Nicht nur, dass er damit ein Medium gefunden hätte, welches seine Meinung unverfälscht abdrucken würde, eventuell könnte er so auch langfristig im Journalismus als "rasender" Reporter, wobei rasen ja nie so seine Stärke war, Fuß fassen, und mittels der getippten Zeilen Geld verdienen. Denn, so haben wir in seiner Stellungnahme ja gelernt, von genug Geld war nicht die Rede.

Der Beitrag wurde von mir auch im Weblog der Trierer Medienwissenschaft veröffentlicht.

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