Der (erhoffte) Anfang vom Ende?
"Zukunft verspielt" war 2007 in einer Ausgabe des Spiegels zu lesen, als es um die zunehmende Erfolglosigkeit des Gewinnspielfernsehens ging. Der Grund: rückläufige Anruferzahlen und ein angekratztes Image (nicht zuletzt auch entstanden durch solch gute Initiativen wie call-in-tv.de), die dem Hot-Button langsam den Gar auszumachen scheinen.
Noch vergangenes Jahr waren Auswirkungen dieses Trends eher spärlich gesät. Mit dem Jahreswechsel jedoch erhielt und erhält das Call-TV nicht nur von Anruferseite eine Abfuhr, auch der eine oder andere Programmchef scheint sich allmählich von Fehlerbildern, Gitterrätseln, Berufen ohne "R" und dergleichen abzuwenden.
Den Vorreiter machte der Quizsender 9Live selbst. Seit Anfang Januar versucht sich dieser in Teilen als "normaler Fernsehsender" und setzt im Vorabendprogramm unter dem Label "Neun TV" nicht auf Jackpots und Countdowns, sondern zeigt Serviceformate und alte Telenovelas – was aber wohl auch niemand gucken will.
Heute nun zog Sat.1 nach und gab bekannt, dass man ab Freitag die nächtlichen, von 9Live produzierten Call-in-Sendungen aus dem Programm nehme. Das interessante an dieser Entscheidung ist, dass der selbsternannte erste Quizsender Deutschlands seit drei Jahren zur ProSiebenSat1-Gruppe gehört. Eine erstes wegweisendes Statement innerhalb der Münchner Senderfamilie also? Der (erhoffte) Anfang vom Ende?
Jajajajajajajajajajajajaja!
Die Frage ist nur, was dann im Nachtprogramm läuft - wohl kaum mehr niveauvolle Dokus. Vielleicht weitet sich da die Praxis aus, einfach den Film von 20.15 Uhr nochmal um 0 Uhr auszustrahlen - was auch jetzt schon tierisch nervt...
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