Netzwerkgesellschaft und Web2.0

Montag, 12. Februar 2007

Politische Kommunikation im Zeitalter des Mitmach-Webs, die Zweite.

Vor einigen Wochen konntet ihr in meinem Beitrag für das Proseminar Netzwerkgesellschaft und Web 2.0 unter Leitung von Steffel Büffel über die Bedeutung des Web 2.0 für die politische Kommunikation lesen. Im Zuge der deutschen EU-Ratspräsidentschaft greift das Community-Prinzip nun auch nach den 'Brüsseler Sternen'.
Anlässlich des deutschen EU-Vorsitzes startete das Auswärtige Amt im Rahmen der Initiative Aktion Europa am 30. Januar die „Video-Blog-Websitemein-eu-blog.de. Dort sollen sich Jugendliche aus aller Welt zum Thema Europa äußern und miteinander diskutieren. Darüber hinaus wird die Website auch verstärkt Aktionen an Schulen sowie Veranstaltungen des Europäischen Jugendparlaments begeleiten. Doch nicht nur die europainteressierten Jugendlichen produzieren Inhalte, auch Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes selbst beteiligen sich mit eigenen Beiträgen an diversen Diskussion und sollen den Usern damit einen Einblick in das Tagesgeschäft der Europapolitik während der sechsmonatigen deutschen EU-Präsidenschaft geben.

Zwar steht auf www.mein-eu-blog.de thematisch keine harte EU-Politik auf der Tagesordnung, was Politik-Studenten nach kurzer Verweildauer wohl weitersurfen lässt, aber gerade Jugendlichen kann das Thema Europa und EU-Ratspräsidentschaft durch kurze Videos, Fotos und einem Europa-Quiz auf spielerische Art und Weise sicherlich näher gebracht werden.

Mittwoch, 20. Dezember 2006

Bürgersprechstunde 2.0 – Politische Kommunikation im Zeitalter des Mitmach-Webs

Seit nunmehr sieben Monaten beehrt uns Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel unter www.bundeskanzlerin.de allsamstäglich mit ihrem Vodcast, um uns über Ziele, Positionen und Vorhaben der Großen Koalition aufzuklären. Ob nun Haushaltsdebatte, NATO-Gipfel oder Nahostkonflikt, getreu dem Motto „die Kanzlerin direkt“ – wie im Vorspann des Vodcasts getitelt wird – widmet sich Merkel mittels Video-on-demand direkt an den politikinteressierten "Onliner". Noch bevor die erste Ausgabe veröffentlicht war, erkannte Klaus Eck in einem Beitrag für PR-Blogger, dass sich Angela Merkel damit als absolute Vorreiterin in der deutschen Politik erweise, wurden Online-Videos von den Parteien bis dato lediglich als nettes Spielzeug angesehen, welches vor allem bei Wahlkämpfen zum Einsatz kam. Angela Merkel also eine Revolutionärin des PR-Angebots der politischen Kommunikation? Ja! Doch nicht nur unsere Bundeskanzlerin weiß die Features des Web 2.0, des Mitmach-Webs für die Politik zu nutzen. Immer häufiger suchen Politiker, ob nun auf kommunaler, landes- oder bundespolitischer Ebene den direkten Kontakt zum Bürger oder zumindest zu jenem Web 2.0 affinen Bürger. Ein beliebtes Mittel für den Dialog zwischen Politiker und Bürger stellt dabei vor allem der Weblog dar. Gehören deren Einsatz in den USA bereits seit den Präsidentschaftswahlen 2004 zum politischen Alltag, wurden Weblogs als Wahlkampf-Instrument in der deutschen Politik erstmals bei der Bundestagswahl vergangenen Jahres verstärkten eingesetzt. So bloggten Ursula von der Leyen, Andrea Nahles und viele, viele mehr um die Gunst der Wähler respektive der Wählerstimmen. Eine kleine Übersicht über Politiker-Weblogs im Netz findet sich unter www.wahl.de. Doch nutzen nicht ausschließlich Bundestagsabgeordnete Weblogs zur Kontaktaufnahme mit der Wählerschaft. Auch bei Bürgermeisterwahlen erfreuen sich die „Onlinetagebücher“ zunehmender Bedeutung, wie nicht zuletzt die Kandidatenweblogs während der Oberbürgermeisterwahl in Trier zeigten. Weblogs sind aber bei weitem nicht die einzige Plattformen der politischen Kommunikation im Web 2.0. Die partizipative Politik findet auch über myspace.de, campaings wikia oder congresspedia.com (aus den USA stammend) statt. Darüber hinaus sorgen Onlineportale wie Demokratie24 für eine neue Qualität des politischen Engagements der Bürger selbst.
Die politische Kommunikation ist also definitiv im Web2.0 angekommen. Über die Bedeutung, die Auswirkung dieses Faktums wird derzeit ein wissenschaftlicher Diskurs geführt. In dessen Mittelpunkt steht das Konzept der digitalen Demokratie (E-Demogracy), welches sich an der deliberativen Demokratietheorie nach Jürgen Habermas orientiert. Ziel dieser Konzeption ist es – ohne nun groß auf das Wesen der Deliberation eingehen zu wollen –, einen stetigen Austausch zwischen Repräsentanten und Repräsentierten zu schaffen [einen interessanten und lesenswerten Artikel zum Thema Weblogs und E-Demokratie findet ihr hier]. Soweit also die Theorie. Die gegenwärtige Praxis sieht jedoch etwas anders aus. Sicherlich gibt es durch „Wahlweblogs“ einen Dialog zwischen Politikern und Wählern, jedoch tritt dabei nur eine Minderheit der Repräsentierten mit den Repräsentanten in Kontakt. So zeigte eine Umfrage der Universität Bamberg im Vorfeld der Bundestagswahl 2005, dass es vor allem internetaffine, politisch interessierte Wähler (meist verfügen diese noch über die Hochschulreife oder ein abgeschlossenes Studium) sind, die politische Internetangebote nutzen. Auch ein Blick in den Nonliner-Atlas 2006 weißt auf eine nur geringfügige Repräsentanz der deutschen Wählerinnen und Wähler im politischen World Wide Web hin, sind doch noch immer rund 36 Prozent der Deutschen nicht zu den "Onlinern" zu zählen.

Halten wir also fest: Der Strukturwandel der Öffentlichkeit, wie er quasi für das gesamte Web 2.0 charakteristisch ist, hat sich inzwischen auch auf die politische Kommunikation ausgeweitet. Politiker, die sich mit Wählern und anderen Politikern in ihren Weblogs über vieldiskutierte Themen austauschen, Bürger, die eigene politische Kampagnen ins Leben rufen und sich über die partizipativen Elemente des Web 2.0 organisieren, all diese Entwicklungen zeigen, welches Potenzial das Mitmach-Web für die Demokratisierung in sich trägt. Inwieweit diese Tendenzen in naher Zukunft fortgedeihen bleibt abzuwarten, aber wer weiß, vielleicht Wählen wir bald nicht mehr in der Wahlkabine, sondern machen unsere Kreuzchen in einem virtuellen Onlinewahlbüro - nur eine von vielen denkbaren Entwicklungen.

Dienstag, 14. November 2006

Web Zweipunkt was?

Ein Jahr studiere ich nun schon Medienwissenschaft an der Universität Trier. Nicht ganz so lange – 273 Tage – existiert mein Weblog, das Blogal Village. Nahezu täglich Regelmäßig blogge ich, klicke mich durch die Blogosphäre, zumindest durch jene der Trierer Medienwissenschaft, konsumiere den ein oder anderen Radiobeitrag via Podcast, recherchiere mit Hilfe der Wikipedia und werfe einen Blick ins Studiverzeichnis. Das Web2.0 ist in diesem einem Jahr also fester sowie täglicher Bestandteil meines Medienkonsums geworden.
Web2.0, dieser Begriff ist nicht zuletzt aufgrund des Kaufes von YouTube durch Google in Zeitung, Hörfunk und Fernsehen präsenter denn je. Somit ist der Terminus Web2.0 zwar vielen geläufig, doch wissen die wenigsten, was sich hinter der 2.0 verbirgt beziehungsweise was Web2.0 ist. Um diese These auf die Probe zu stellen, habe ich eben einmal allen meinen ICQ-Kontakten aus der Heimat, die online waren, folgende Frage gestellt: Könntest du mir jetzt auf Anhieb sagen, was Web2.0 ist? Das Ergebnis spiegelte meine Annahme wider. Von sechs befragten Leuten, konnte mir nur eine Person eine präzise Erklärung liefern. Alle anderen antworteten mit einem kurzen und knappen „Nein“. Was also ist unter Web2.0 zu verstehen? Sucht man nach einem vereinfachenden Synonym für Web2.0, so könnte man vom „Mitmach-Web“ sprechen, da jeder Nutzer die Möglichkeit hat, eigene Inhalten beizusteuern und einzustellen. Hierbei spricht man im Fachjargon auch von „user generated content“. Der in der zuvor bestandenen massenmedialen Konstellation passiv agierende Nutzer wird damit aus seiner Passivität herausgeführt, indem er eben durch „user generated contend“ aktiv auf Inhalte und Angebote einwirkt. Diese partizipativen Möglichkeiten der Produktion und Selektion von Inhalten, sei es nun mittels Weblogs, Podcasts, Vodcasts oder Wikis, führt zu einer Abflachung der Hierarchien zwischen Sender und Empfänger, wodurch letztlich von der „Demokratisierung des Netzes“ gesprochen werden kann. Interessant hierbei ist, dass viele der von Medien und Wirtschaft so revolutionär angepriesenen Ideen des Web2.0 keineswegs neu sind, sondern schon zu Zeiten des „Web1.0“, wie das Zeitalter vor Blogs und Podcasts in der Literatur so schön bezeichnet wird, existierten, und nun eben für eine breite Masse implementiert werden.
Sicherlich gäbe es zum Thema Web2.0 noch eine Menge Zeilen zu schreiben, doch mach ich an dieser Stelle mal einen Cut und beende meine Ausführungen, in der Hoffnung, dass mir bei einer erneuten Umfrage „Was ist Web2.0“ in einigen Tagen nur noch die Hälfte oder möglicherweise auch weniger als die Hälfte der befragten Leute mit einem „Nein“ entgegnen.

Samstag, 4. November 2006

Blogal Village expandiert

Das medienwissenschaftliche Proseminar "Netzwerkgesellschaft und Web2.0" unter der Leitung von Steffen Büffel sorgt im Blogal Village für eine neue Rubrik mit gleichnamigem Titel. Wann in dieser Rubrik was und wie passieren wird? In Kürze gibt es an dieser Stelle dann mehr. Alle, die nicht warten wollen oder können, seien auf das Net-Wiki des Seminares verwiesen.

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Danke für den Tipp, aber das ist natürlich längst schon...
Richie (Gast) - 10. Jan, 14:42
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Schöne Entdeckung, werde ich mir gleich näher anschauen....
Katz (Gast) - 7. Jan, 10:57
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Richie_84 - 5. Jan, 21:40

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